Lehrplan 21


Wochenstundentafel Zyklus 1-2 (PDF)

Wochenstundentafel Zyklus 3 (PDF)

Die Erarbeitung des Lehrplan 21 ist das Resultat der Volksabstimmung aus dem Jahr 2006, als sich eine Mehrheit der Stimmberechtigten für eine Harmonisierung der Schulsysteme ausgesprochen hatte. Damit haben alle 21 Deutschschweizer Kantone die gleichen Schulzyklen und auch wenn nicht dieselben Lehrmittel eingesetzt werden, sind mindestens die Ziele in allen Kantonen dieselben. Dies hat sicher für Familien, welche einen Kantonswechsel in Betracht ziehen, aber auch für die Lehreraus- und weiterbildung positive Auswirkungen, gehen doch alle vom Gleichen aus.

Als einer der ersten Kantone setzt der Kanton Luzern den Lehrplan 21 ab Sommer 2017 um. Diese Umstellung erfolgt nicht für alle Klassen zur gleichen Zeit. Im Schuljahr 2017/18 wurde der Lehrplan 21 und die Wochenstundentafel vom Kindergarten bis zur 5. Klasse eingeführt. Im Schuljahr 2018/2019 startete die 6. Klasse mit dem neuen Lehrplan. Ab Sommer 2019 kommt der Lehrplan auf der 1. Sekstufe zum Einsatz und jährlich kommt eine weitere Stufe dazu. Ab dem Schuljahr 2020/2021 ist der neue Lehrplan somit auf der gesamten Schule Ruswil eingeführt.

Aufbau in Zyklen

Im neuen Lehrplan wird zwischen drei Zyklen unterschieden.

Zyklus 1

Zum Zyklus 1 gehören der Kindergarten und die 1.+2. Klasse und beschreibt, welche Kompetenzen in dieser zeit erreich werten sollten.

Zyklus 2

von der 3. bis zur 6. Klasse der Primarschule spricht man vom Zyklus 2.

Zyklus 3

Die Sekundarschule entspricht dem Zyklus 3.

Kompetenzen im Lehrplan

Wurde bisher vor allem mit Lernzielen gearbeitet, ist der Lehrplan 21 kompetenzorientiert. Es wird also formuliert, welche Kompetenzen (Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten) die Lernenden in welcher Qualität anwenden können.

Hierzu ein Beispiel aus dem Lehrplan Mathematik:

Die Kompetenz beschreibt, was die Lernenden können sollen. Die jeweiligen Formulierungen gelten für alle drei Zyklen.
Der Lehrplan 21 zeigt in den Kompetenzstufen (in diesem Beispielauszug a – j sichtbar) den Aufbau der Kompetenz über den Zeitraum der drei Zyklen auf.

Die grau hinterlegten Kompetenzstufen formulieren den Grundanspruch Dieser "Mindestanspruch" sollten alle Lernenden der Regelklassen bis Ende des Zyklus erreichen.

Die Orientierungspunkte weisen auf die Mitte eines Zyklus, also auf das Ende der vierten und die Mitte der achten Klasse hin.

Beispiel Kompetenzen

Von der Umstellung zum kompetenzorientierten Unterricht (Lehrplan 21) werden die Lernenden wenig spüren. Haben Sie oder Ihr Kind gemerkt, dass bereits in diesem Schuljahr einzelne Unterrichtssequenzen kompetenzorientiert umgesetzt wurden? Mit diesem Wechsel von den Lernzielen zu den Kompetenzen wird sich die Schule nicht ändern, sondern nur der Zugang zu den Themen.

Was heisst nun kompetenzorientierter Unterricht? Dies möchten wir Ihnen gerne anhand eines Beispiels erklären:

Masseinheiten im kompetenzorientierten Unterricht

Bereits im alten Lehrplan haben sich die Lernenden mit den mathematischen Grössen (m, mm, kg, g, …) auseinandergesetzt. Der kompetenzorientierte Zugang möchte nun sicherstellen, dass die Schüler diese Masseinheiten nicht nur kennen und damit rechnen können, sondern, dass sie diese auch im Alltag verstehen. So sollen sie erfahren wie weit 100 Meter sind. Wie lange es dauert 100 Meter mit verschiedenen Fortbewegungsmitteln zu bewältigen? Wie viel Kraft/Energie braucht dies? Wie viel sind 100m auf einer Landkarte und umgekehrt? Sie sollen dies erfahren, erforschen und nicht nur am Schulpult lernen. Damit wird das Thema einerseits mathematisch bearbeitet und gleichzeitig Kompetenzen aus dem Fach Natur, Mensch, Gesellschaft aufgegriffen. Wie Sie dem Beispiel entnehmen können wird mit dem kompetenzorientierten Unterricht der Alltagsbezug vermehrt thematisiert. Es geht nicht nur darum die Masseinheiten zu kennen und damit rechnen zu können, sondern diese auch zu erfahren und einschätzen zu können.

Viele Lehrmittel wie zum Beispiel das Ihnen wohl bekannte Zahlenbuch oder auch die Sprachstarken sind bereits entsprechend aufgebaut und werden wie auch andere Bücher und Hefte weiterhin im Schulalltag benutzt.

Diese Lehrmittel unterstützen die Zugänge, indem häufig kindgerechte Fragestellungen bearbeitet werden und die «alten» Lernziele nicht von Beginn weg im Fokus stehen.

Überfachliche Kompetenzen

In der Grafik sind die verschiedenen Kompetenzbereiche ersichtlich. Dazu gehören auch die überfachlichen Kompetenzen. Diese werden in verschiedene Teilbereiche unterteilt und werden fächerübergreifend unterrichtet:

  • In Medien und Informatik werden die Lernenden im Umgang mit den digitalen Medien geschult und an das Arbeiten an Computern herangeführt, inklusive Tastaturschreiben.
  • Themen welche das Lernen und das Zusammenleben betreffen, werden im Bereich Personale, Soziale und Methodische Kompetenzen geschult.
  • Bildung für Nachhaltige Entwicklung beschäftigt sich mit den Themen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft.
  • Die Kompetenzen für das Fach Projektunterricht (9. Klasse) werden im Verlaufe der Schulzeit kontinuierlich aufgebaut.